Heilige Katharina Kasper - Bewegt von Gottes Geist

Die von Papst Paul VI. am 16. April 1978 seliggesprochene Maria Katharina Kasper wurde am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen. Die Heiligsprechung fand auf dem Petersplatz des Vatikans statt. Mit ihr zusammen wurden noch 6 weitere Personen heiliggesprochen: Papst Paul VI., der sie 1978 selig gesprochen hatte und der ermordete salvadorianischen Erzbischof Óscar Arnulfo Romero, die italienischen Priester Francesco Spinelli und Vincenzo Romano, sowie die aus Spanien stammende Ordensgründerin Nazaria Ignazia March Mesa, die in Argentinien wirkte. Ca. 70.000 Menschen nahmen an diesem Ereignis teil.

Katharina Kasper ist die erste Heilige aus dem Bistum Limburg. Zur Heiligsprechung reisten mehr als 1.500 Gläubige aus dem Bistum in die Ewige Stadt, um dabei zu sein, wenn Katharina zur “Ehre der Altäre” erhoben würde.

Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beantragte im Februar 2012 die Heiligsprechung. Am 6. März 2018 erkannte Papst Franziskus ein Wunder an, das auf Katharina Kaspers Fürsprache zurückgeführt wird.

Sie möchten mehr über die Heilige erfahren? Hier kommen Sie zu ihren Lebensdaten: ►Vita

Bewegt von Gottes Geist – diese Aussage basiert auf einem Lied von P. Helmut Schlegel und wurde zum Motto der Heiligsprechung. Gestaltet wurde das Logo von Cornelia Steinfeld im Auftrag des Bistums Limburg. Das Bild der Katharina Kasper stammt vom Tag ihrer Seligsprechung.

Das Wunder

Zum Prozess der Heiligsprechung ist ein Wunder erforderlich, das durch medizinische Fachleute anerkannt und an die Causa theologischer Fachleute weitergereicht wird. Beide Gremien leiten ihr Votum an die Kardinäle und Erzbischöfe weiter. Diese geben die Bestätigung des Wunders an den Papst als letzte Instanz weiter. Dementsprechend kann der Weg zur Heiligsprechung geebnet werden.

Hier ein kurzer Abriss über das Wunder im Jahre 2011:

Schwestern der ADJC in Dhani, Indien, erhielten am Abend des 25. November 2011 die Information, dass Bruder Leo, ein Ordensbruder, in einen Verkehrsunfall verwickelt war und Passanten ihn im bewusstlosen Zustand in das Regierungskrankenhaus in Dhamnod gebracht hatten. Die Schwestern veranlassten eine Verlegung des Verunglückten in das etwa 85 Kilometer von Dhamnod entfernte Choithram Krankenhaus und Forschungszentrum in Indore M.P.. Dort wurde er intensiv behandelt u.a. mit einem Beatmungsgerät. Die Untersuchungen zeigten ein Polytrauma mit mehrfachen inneren Blutungen, schweren Kopfverletzungen, Halswirbelverletzungen, Knochenbrüchen und stumpfen Verletzungen im Bauchbereich, für die die Ärzte mehrere Operationen vorgesehen hatten.

Eine der Schwestern regte an, für den verletzten Bruder eine Novene zur seligen Katharina Kasper zu beten.

Zwei Tage nach dem Unfall erklärten die behandelnden Ärzte Bruder Leo für klinisch tot. Bruder Victor, der Generalprokurator von Bruder Leos Gemeinschaft, beschloss in Absprache mit dem behandelnden Arzt, die Beisetzung vorzubereiten. Im Laufe des Tages verabschiedeten sich viele Priester, Ordensschwestern verschiedener Gemeinschaften sowie Freunde und Bekannte von Bruder Leo. Die Schwestern der ADJC nahmen am Abend Abschied. Als eine der Schwestern den für Toterklärten berührte und ihn mit Namen ansprach, bemerkten die Schwestern eine Bewegung und wie Bruder Leo die Augen öffnete und wieder schloss. Sogleich wurden Krankenschwestern und der leitende Arzt hinzugerufen, die sofort die Behandlung wiederaufnahmen. Am nächsten Tag öffnete Bruder Leo wieder ganz die Augen und er teilte in seiner Muttersprache mit, dass er Hunger habe.

Vom 29. November 2011 bis 4. Januar 2012 wurde Bruder Leo im Krankenhaus weiter medizinisch behandelt. Keine Operationen waren mehr vonnöten. Am 4. Januar 2012 konnte er völlig geheilt die Heimreise antreten. Röntgenbilder belegen diese Heilung.

Zur Freude der Gemeinschaft und vieler Pilger konnte Bruder Leo an der Heiligsprechung Maria Katharinas und den Feierlichkeiten in Dernbach/Wirges persönlich und bei bester Gesundheit teilnehmen.

Ein fröhliches Bild

Das Bild zur Heiligsprechung wurde von der Künstlerin Beate Heinen gemalt. Es zeigt das Geburtshaus Katharinas mit dem Birnbaum, die Heilbornkapelle mit der großen Linde, das erste “Klösterchen” und den Heiligen Geist in Form einer Taube und sieben Blumen, die die Gaben des Heiligen Geistes darstellen.

Liebevoll beschreibt die Künstlerin im nachfolgenden Video ihr Bild. Schauen Sie einfach mal rein, es lohnt sich!

Katharina-Kasper-Fest

Eine Woche nach der Heiligsprechung, am 21. Oktober 2018, fand das Katharina-Kasper-Fest in Dernbach statt. Nach einer kurzen Statio in der Klosterkirche begaben sich ca. 500 Gläubige in einer Prozession mit dem Sarkophag Katharina Kaspers zum Westerwälder Dom nach Wirges. Dort feierte Bischof Dr. Georg Bätzing in Konzelebration mit acht weiteren Priestern das Pontifikalamt. Das Fest fand seine Fortsetzung in Dernbach, wo ein vielfältiges Programm zum Mitfeiern und zur Begegnung einlud.

Bildgalerie

Die Bildgalerie bietet tolle Eindrücke der Heiligsprechung in Rom, sowie des Katharina-Kasper-Festes.

Klicken Sie auf das nebenstehende Bild und Sie gelangen automatisch zur Galerie.

Oratorium "Beati Pauperes"

Durch die Feierlichkeiten zur Heiligsprechung von Katharina Kasper wurde der Projektchor “Heilige Katharina Kasper” ins Leben gerufen. Ein Jahr später – am 13. Oktober 2019 im Westerwälder Dom – wurde durch den Projektleiter Johannes Schröder, Kantor an der Pfarrkirche St. Bonifatius in Wirges, ein Oratorium uraufgeführt mit dem Namen “Beati Pauperes”, das auf Textgrundlagen von P. Helmut Schlegel basiert.

Dank von Generalvikar Wolfgang Rösch an Johannes Schröder, die Solist*innen und den Chor
Dank von Generalvikar Wolfgang Rösch an Johannes Schröder, die Solist*innen und den Chor

Eine Glocke für Katharina

Zu Ehren Katharina Kaspers wurde eine Glocke zum Gedenken an die Heiligsprechung gestiftet. Eingeweiht wurde sie ein Jahr nach der Heiligsprechung, am 20. Oktober 2019, von Bischof Bätzing im Dom zu Limburg. Das erste Mal erklang das gesamte Glockengeläute am 29. November 2019 zum Auftakt des neuen Kirchenjahres und zum Jahr des 200. Geburtstags der Heiligen. Mit ihrem hohen C vervollständigt die Glocke das Domgeläute zu einem Doppelquartett.

Inschrift und Gebetsimpuls auf der Glocke “Vom Geist bewegt – Heilige Katharina Kasper, bitte für uns” erinnern, ebenso wie das Reliefbild, an die neue Heilige.

Die Katharina-Kasper-Glocke bildet die Klangkrone des Domgeläutes. Beim festlichen Geläute zu großen Gottesdiensten wird sie als erste angeschlagen. Somit fügt sich die Stimme der bescheidenen Ordensgründerin in das Gesamtgeläut ein und erinnert uns an ihr Vorbild der Nächstenliebe und der Verbundenheit mit Gott.

Die Predigt zur Glockenweihe von Bischof Dr. Georg Bätzing finden Sie unter den Nachrichten. ► hier

Das erste Glockenläuten – so hört sie sich an, die neue Glocke im Limburger Dom

Sonderbriefmarke zum 200. Geburtstag

Im Juni 2020 erschien zum 200. Geburtstag von Katharina Kasper eine Sonderbriefmarke. Verbunden damit waren drei Sonderstempel. Die Entwürfe stammen vom Grafiker Jens Müller aus Düsseldorf.

Der Ersttagsstempel für den Ersttagsbrief weist auf die Katharina-Kasper-Glocke im Limburger Dom hin mit dem Zusatz: „Heilige Katharina“ – Klingender Ton aus dem Westerwald.

Ersttagsstempel von Berlin und Bonn
Ersttagsstempel von Berlin und Bonn
Ersttagsstempel zum Ersttagsbrief in Dernbach
Ersttagsstempel zum Ersttagsbrief in Dernbach
Bildnachweis: Aufnahme im Kopf © Matthias Cameran