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Gedenkstätte in Willebadessen
Anfang März – mitten in der Corona-Pandemie – wurden wir von der Information überrascht, dass die Kirchengemeinde St. Vitus in Willebadessen eine Gedenkstätte für unsere heilige Katharina und ihre Schwestern errichtet hat und diese mit einem offiziellen Akt einweihen möchte.
Die letzten ADJC haben Willebadessen vor 12 Jahren verlassen. Und jetzt wurde aus der Bevölkerung der Wunsch laut, bleibend an die Schwestern zu erinnern. Ich zitiere hier Herrn Reifer, Geschäftsführer des Kirchenvorstandes:
„… viele Jahre waren Schwestern Ihres Ordens in Willebadessen tätig und haben sich um die Leitung des früheren Krankenhauses, Kindergarten und zuletzt um die Seelsorge, Krankenkommunion und Kirchenwäsche gekümmert. Die Schwestern waren uns immer herzlich willkommen und hatten ein großes Ansehen durch Ihre Arbeit in Willebadessen.“
Am 09. August wurde die im Frühjahr abgesagte Feier nachgeholt, und Sr. M. Theresia, Sr. M. Jaicy, Sr. M. Angela, Sr. M. Bernardia, Sr. M. Adelgunde, Sr. M. Hildegundis und Sr. Christopha nahmen an der sehr würdevollen Feier teil. Die Schwestern – vor allem Sr. Adelgunde, die als letzte Willebadessen verlassen hat – wurden ausgesprochen herzlich und freudig begrüßt, und es war nicht zu übersehen, dass unsere Schwestern nach Willebadessen immer noch sehr gute und intensive Kontakte pflegen.
Herr Domkapitular Msgr. Rüdiger Althaus feierte wegen Corona einen “Außen-Gottesdienst”. Im Anschluss daran erfolgte dann die feierliche Einweihung der Gedenkstätte. Eine Statue der hl. Katharina Kasper hat auf einer Sandsteinsteele ihren Platz gefunden. Rechts daneben befindet sich eine Tafel über das Wirken der Schwestern in Willebadessen, links befindet sich eine Platte mit dem Schriftzug: „Ruhestätte der Armen Dienstmägde Jesu Christi“. Davor befindet sich eine Bank, die zum Verweilen und Gebet einlädt.
„Meine Mitschwestern und ich“, so Provinzoberin Sr. M. Theresia ADJC in ihrem Grußwort, „sind tief berührt und bewegt. Schon vor zwölf Jahren sind die letzten Armen Dienstmägde aus Willebadessen fortgegangen – und Sie haben sie immer noch in guter Erinnerung. Ja, mehr noch: Aus den Reihen der Gemeindemitglieder kam der Wunsch, in einer schönen Form für immer an das Wirken der Schwestern zu erinnern. Das trifft ins Herz!
Und dann fanden sich spontan Spender für die Statue von Katharina Kasper und die Sandsteinsteele und die Bank, die zum Verweilen einlädt. Dieser Ort ist so schön geworden!“
Sr. M. Theresia griff Dietrich Bonhoeffers Wort auf: „Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne … wie ein kostbares Geschenk in sich.“
„Ich glaube“, so sagte sie weiter, „sowohl Sie, liebe Willebadessener, als auch unsere Schwestern haben schöne und volle Erinnerungen an diese Zeiten. Die Trennung war schwer damals. Aber heute wird das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk bewahrt. Und das machen Sie deutlich mit dieser wunderbaren Gedenkstätte. Danke.“
(Edith Ebner)