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Weihnachtsgruß 2022

Liebe Freunde und Bekannte unserer Gemeinschaft,

das neue Weihnachtsbild von Beate Heinen – es wurde am 7. Dezember 2022 von Frau Heinen bei uns im ResonanzRaum Kloster vorgestellt – hat mich sofort angesprochen.

Wie schon öfter bei ihr steht die Heilige Familie im Mittelpunkt und fällt sofort ins Auge; und doch ist es wieder ganz anders.

Ja, die Heilige Familie steht im Mittelpunkt des Bildes. Maria und Josef werden ganz in den Bann gezogen von dem winzig-kleinen Kind, das Maria auf dem Arm trägt.

Beide lächeln das Kind voller Liebe an. Sie ahnen das Große, das mit diesem Kind verbunden ist. Es gibt ja die Verheißung, der beide glauben.

Maria drückt das Kind nicht an sich. Sie hält es – sie hält es uns, den Betrachtern entgegen; und Josef stützt sie dabei. Der Blick des Kindes ist nicht eindeutig. Schaut es die Eltern an? Blickt es uns an und zieht uns damit in das Bild hinein? Oder schaut es auf die vielen Menschen, von denen die Heilige Familie umgeben ist?

Ja, da ist viel los auf dem Bild. Männer und Frauen, Alte und Kinder kommen da zusammen; und alle strahlen sie und drücken große Freude aus. Aber nicht nur Menschen sind zu sehen, auch Tiere sind zusammengekommen, Tiere, die normalerweise nicht zusammen auftreten: ein Fisch und ein Vogel und ein Schaf. Und der Baum trägt Früchte mitten im Winter.

Oben im Bild ist auch der Engel zu sehen, der die Frohe Botschaft verkündet – die Botschaft: Christus ist geboren. Freuet euch! Das bedeutet Frieden.

Die ganze Schöpfung also ist von dieser Botschaft betroffen. Die ganze Schöpfung ist mit dieser Botschaft gemeint. Und wir? Wo finden wir uns wieder in diesem Bild? Das Kind – so klein es ist – befindet sich in der Mitte und schaut auch uns an.

Angelus Silesius, der schlesische Dichter (1624 – 1677) sagte einmal: „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.“ Weihnachten meint auch uns – jede und jeden von uns. Christus ist geboren. Das ist ein Grund zur Freude. Mehr noch: „Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lk 2,14) An uns ist es, der Verheißung zu glauben und die Verheißung zu leben. Dann wird Christus auch in uns geboren.

Ein bewegtes Jahr geht zu Ende: Provinzkapitel, GPR-Treffen, Corona-Heimsuchung im Mutterhaus. Man kann zu den verschiedenen Ereignissen stehen wie man will. Auf jeden Fall müssen wir danken, denn es hätte alles viel schlimmer kommen können. Und so wollen wir das zu Ende gehende Jahr in Gottes Hände legen und voller Zuversicht das neue aus seinen Händen entgegennehmen.

Ansonsten schließen wir uns Katharina an, die 1883 an Schwester Bartholomäa schreibt: „Meine herzlichsten Wünsche zu Weihnachten und Neujahr sollen nicht bestehen in vielen Worten und Ermahnungen, sondern ich möchte Euch von ganzem Herzen wünschen die allerinnigste, demütigste und zugleich die großmütigste Hingabe an Gott für Euren schönen und gnadenreichen Beruf, in welchem Ihr nur mehr leben und wirken wollet in und für Gott, seine Ehre und seine Freude mehr suchet zu fördern.“ (Brief 80)

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im Neuen Jahr 2023 wünschen Ihnen

Ihre Sr. Theresia Winkelhöfer und alle „Dernbacher Schwestern“