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Viele Kulturen zeigen Verbindung im Glauben
Junioratsschwestern aus Indien, Mexiko, Brasilien, Kenia und Nigeria gestalteten Pfingstgottesdienst in Wirges mit
Von Hans-Peter Metternich
Wirges. Das Pfingsthochamt am Fest des Heiligen Geistes, der Gläubige weltweit erfüllt und verbindet, erfuhr in diesem Jahr in der katholischen Pfarrkirche St. Bonifatius in Wirges eine besondere Gestaltung. Die Eucharistiefeier war von Elementen aus unterschiedlichen Kulturen geprägt.
Zurzeit sind auf Einladung des Generalats der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC) 24 Schwestern aus Indien, Mexiko, Brasilien, Kenia und Nigeria zu einem Treffen der Junioratsschwestern bei den Dernbacher Schwestern zu Gast. Die Gäste aus verschiedenen Provinzen und drei Kontinenten haben somit die Möglichkeit, den Ort der Gründung ihrer Gemeinschaft kennenzulernen, aber auch der heiligen Katharina Kasper, der Gründerin der Gemeinschaft, auf die Spur zu kommen.
„Der Geist Gottes bringt, wenn man sich auf ihn einlässt, in Bewegung, er ermöglicht Kommunikation unter der Vielfalt der Menschheit, wie es uns die Heilige Schrift lehrt.“
Pfarrer Winfried Karbach in seiner Pfingstpredigt im Westerwälder Dom in Wirges
Die Schwestern haben den Gottesdienst am Pfingstsonntag im Westerwälder Dom, den Pfarrer Winfried Karbach zelebrierte, mitgefeiert und Elemente aus ihrer Liturgie und christlichen Kultur in Indien, Nord- und Südamerika und Afrika mit eingebracht – geradezu als Beweis einer gelebten, weltweiten Verbindung der Gläubigen am Fest des Heiligen Geistes. „Eine Pfingstfeier in dieser multikulturellen Form erleben wir auch nicht jedes Jahr“, sagte Pfarrer Karbach, der seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass die Schwestern aus Indien, Mexiko, Brasilien, Kenia und Nigeria gerade in dem Gotteshaus das Pfingstfest feierten, wo Maria Katharina Kasper, die Gründerin der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi, am 15. August 1851 mit vier Gefährtinnen vor dem Bischof von Limburg, Peter Joseph Blum, ihr Gelübde ablegten.
In seiner Predigt suchte Pfarrer Karbach, der sich polyglott in Deutsch und Englisch artikulierte, die Antwort auf die Frage, was Pfingsten eigentlich ist. Da sei selbst vielen Christen, die dieses Fest feiern, nicht ohne Weiteres geläufig, wer „der Heilige Geist“ überhaupt sei.
„Der Heilige Geist lässt sich nicht erklären, er ist nicht beweisbar, er muss erfahren werden, besonders in einer Zeit, wo die Mächtigen der Welt von allen guten Geistern verlassen sind. Der Geist Gottes bringt, wenn man sich auf ihn einlässt, in Bewegung, er ermöglicht Kommunikation unter der Vielfalt der Menschheit, wie es uns die Heilige Schrift lehrt. Pfingsten ist mehr denn je ein Beispiel für Solidarität, Verbundenheit und Verständnis untereinander“, sagte der Geistliche. In St. Bonifatius in Wirges wurden am Sonntag die Solidarität, die Verbundenheit und das Verständnis untereinander multikulturell und vielsprachig durch die Gegenwart internationaler Gäste deutlich.
Die Junioratsschwestern brachten das Wort Gottes singend und tanzend zum Altar, die Lesung erfolgte auf Portugiesisch, die Fürbitten wurden in Portugiesisch, Spanisch und Englisch gebetet, die Schwestern intonierten einen Kanon zur Gitarrenbegleitung ebenfalls in drei Sprachen, und fünf indische Schwestern zelebrierten einen Blumentanz vor dem Altar. Als klingendes Gotteslob sang unter der Leitung von Kantor Tobias Schneider die Kirchenchorgemeinschaft St. Gregorius Wirges/St. Michael Staudt die Deutsche Messe von Franz Schubert. „Der Geist kommt da an, wo Menschen in Gott vereint sind und sich auf ihn einlassen“, schloss Pfarrer Winfried Karbach seine Pfingstpredigt. In St. Bonifatius in Wirges ist die Pfingstbotschaft, die Solidarität, Verbundenheit und Verständnis unter allen Menschen des Erdballes „predigt“, lebhaft offenbar geworden.
(Dieser Artikel ist am 21.05.2024 in der Westerwälder Zeitung erschienen.)