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Für Pallotti und Kasper war das Gebet eine Kraftquelle

Im Forum St. Peter in Montabaur begrüßte Pfarrer Steffen Henrich die zahlreichen Gäste zu einem eindrucksvollen Kaminabend zum Thema „Kraftquelle Gebet“. Im Mittelpunkt standen zwei bedeutende Persönlichkeiten der katholischen Kirche: der heilige Vincenz Pallotti und die heilige Katharina Kasper. Pallottinerpater Dr. Edward Fröhling (SAC) und Schwester Theresia Winkelhöfer von den Armen Dienstmägden Jesu Christi (ADJC) beleuchteten in ihren Beiträgen das Leben, die Ideen und das Gebetsverständnis dieser Heiligen.

Vincenz Pallotti: Apostel der Erneuerung

Pater Edward Fröhling führte die Zuhörer in das Leben des 1795 in Rom geborenen Priesters Vincenz Pallotti ein. Als Gründer der Vereinigung des katholischen Apostolats (1835) strebte Pallotti nach einer umfassenden Erneuerung der Kirche. Besonders beeindruckend war seine Vision, dass jeder Mensch – unabhängig von Stand oder Herkunft – als Apostel wirken kann. Trotz Widerständen blieb Pallotti seiner Überzeugung treu, Glaube und soziales Engagement miteinander zu verbinden. Sein Lebensmotto: „Gott in allem suchen und ihn mit anderen teilen“ bleibt bis heute eine Inspiration.

Katharina Kasper: Einfachheit als Stärke

Schwester Theresia Winkelhöfer zeichnete ein berührendes Bild von Katharina Kasper, die 1820 im Westerwald geboren wurde. Ihre tiefe Gottesliebe prägte ihr Leben, das ganz im Dienst an den Bedürftigen stand. Ohne anfänglich die Absicht, einen Orden zu gründen, wuchs ihre Gemeinschaft schnell: 1851 entstand die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Katharinas Beispiel zeigt, wie aus einfachem Glauben und engagiertem Handeln große Dinge erwachsen können.

Gebet als Kraftquelle im Alltag

Im anschließenden Gespräch beleuchteten die Referenten, wie das Gebet für beide Heilige unverzichtbar war – als Quelle von Trost, Orientierung und innerer Stärke. Pallotti betonte die aktive Verbreitung des Glaubens, während Katharina das Gebet als Werkzeug für Gottes Wirken sah. Beide vereint die Überzeugung, dass Gebet nicht nur religiöse Pflicht ist, sondern tiefe Freude und innere Ruhe schenkt.

Aktuelle Relevanz des Gebets

Neben historischen Einblicken wurden auch Herausforderungen des heutigen Glaubenslebens thematisiert: Zweifel, äußere Widerstände und die Hektik des Alltags. Das Gebet wurde dabei als Schlüssel hervorgehoben, um Halt zu finden und ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Die Veranstaltung ließ die Besucher mit vielen Gebets-Impulsen zurück: Anhand von wörtlich überlieferten Texten der Heiligen über die Bedeutung des eigenen Gebetslebens nachzudenken, die eigenen Kraftquellen zu hinterfragen und Inspiration für das Glaubensleben zu finden. Der Abend, der – wie auch der gesamte Gebetsmonat – vom erweiterten Liturgiekreis und mit Pastoralreferent Markus Neust konzipiert wurde, zeigte eindrucksvoll, wie die Visionen von Katharina Kasper und Vincenz Pallotti auch heute noch eine Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt geben können.

Die Moderation hatte die Theologin Eva Knöllinger-Acker übernommen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Ralf Cieslik (Piano) und Christiane Diel (Gesang).

(Gunnar Bach)