
Der Heilborn
Thementafel 1

Leben damals
Thementafel 2

Krankenbesuche
Thementafel 3

Kinderarmut
Thementafel 4

Die Gemeinschaft
Thementafel 5

Unruhige Zeiten
Thementafel 6

ADJC weltweit
Thementafel 7

Die Schuhe
Thementafel 8

Die Brille
Thementafel 9

Die Tasche
Thementafel 10

Heiligsprechung
Thementafel 11
Auf den Spuren von Katharina Kasper
Oft ist Katharina Kasper den Weg von Dernbach nach Limburg und wieder zurück gelaufen. Der „Katharina Kasper Pilgerweg“ folgt ihren Spuren. Seit der Heiligsprechung im Jahr 2018 sind das Bistum Limburg und die Gemeinschaft der ADJC dabei, einen Pilgerweg ihr zu Ehren ins Leben zu rufen.
Am 26. Mai 2025 wird der Pilgerweg von Bischof Georg Bätzing in Dernbach eröffnet.
Dieser Weg verbindet nicht nur die Orte Dernbach und Limburg, sondern auch die Menschen, die sich auf den Spuren der Heiligen Katharina Kasper bewegen – einer Frau des Glaubens, der Nächstenliebe und der Tatkraft.
Katharina Kasper, die im 19. Jahrhundert in Dernbach geboren wurde, hat mit ihrem Leben ein beeindruckendes Zeugnis für die christliche Nächstenliebe abgelegt. Ihr Wirken als Gründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi hat bis heute eine tiefe Bedeutung für viele Menschen in unserer Region und darüber hinaus. Ihr unerschütterlicher Glaube und ihr Einsatz für die Bedürftigen sind ein Vorbild für uns alle.
Der Pilgerweg lädt dazu ein, sich mit ihrer Spiritualität zu beschäftigen, über das eigene Leben nachzudenken und in der Natur Kraft zu schöpfen. Auf den rund 30 Kilometern von Dernbach nach Limburg führen uns verschiedene Stationen an Orte, die an das Leben und Wirken Katharina Kaspers erinnern. Unterwegs erzählen 11 Thementafeln aus ihrem Leben und vom Leben im Westerwald im 19. Jahrhundert. Möge dieser Weg vielen Menschen eine Quelle der Inspiration, der Besinnung und der Begegnung sein.
(Thementafeln: „Der Heilborn“, „Leben damals“, „Krankenbesuche“, „Kinderarmut“, „Die Gemeinschaft“, „Unruhige Zeiten“, „ADJC weltweit“, „Die Schuhe“, „Die Brille“, „Die Tasche“, „Heiligsprechung“)
Wir laden schon jetzt alle Interessierten herzlich ein, an dieser besonderen Feier teilzunehmen und den neuen Pilgerweg gemeinsam zu entdecken.
Dieser Weg möge allen, die ihn gehen, Segen bringen und sie mit vielen wunderbaren Menschen zusammenführen.
Weglänge: 32,1 km
Höhenmeter: 295 m
Der Weg ist von beiden Richtungen und in zwei Etappen begehbar:
1. Etappe von Dernbach bis Nomborn (16,7 km)
2. Etappe von Nomborn bis Limburg (15,4 km)
Pilgerpässe erhalten Sie im Kloster Maria Hilf oder bei der Pilgerstelle in Limburg.
Ein abwechslungsreicher Pilgerweg auf befestigten und natürlichen Wegen
1. Etappe:
Start ist in der Klosterkirche in Dernbach/Westerwald. Dort befindet sich das Grab von Katharina Kasper in einem Sarkophag unter dem Altar. Von dort startet der Pilgerweg durch den Ort hinaus zur Marienkapelle Heilborn (direkt an der Autobahn A3). Weiter über befestigte Wege durch Elgendorf hindurch, dann auf Feldwegen an den Drei Linden vorbei nach Horressen und weiter Richtung Montabaur auf dem Panoramaweg (E1) bis zur Kath. Kirche St. Peter in Ketten. Über die Gelbachstrasse und Hammerweg geht es ins Gelbachtal bis zur Wallfahrtskirche Wirzenborn. Dort gibt es eine Toilette. In der Nachbarschaft auch die Einkehrmöglichkeit im Landgasthof Wirzenborner Liss. Der Weg geht weiter durchs Gelbachtal (Skulpturenweg) bis zur Abzweigung ins Eisenbachtal (in Höhe der Skulptur „Geben und Nehmen“). Der Waldweg führt unter der ICE-Brücke hindurch bis zur Kautenmühle. Der Eisenbach wird überquert. Jetzt geht es bergauf am Abzweig Studentenmühle vorbei, weiter ansteigend bis zur Kath. Kirche St. Kilian in Nomborn. Dort endet die 1. Etappe.
Die 2. Etappe startet in Nomborn an der kath. Kirche. Der Weg führt aus dem Ort heraus über einen ausgeschilderten Radweg an einer Kiesgrube vorbei Richtung Görgeshausen. Unterwegs unterquert man die ICE-Strecke und den Schwedensteg. Entlang des A5 durch Wald und Feld. Nach überqueren der L317 unbedingt auf dem Weg halten, der später direkt am Waldrand um eine Linkskurve entlang bergauf führt. Da stößt man auf die L325, diese überqueren und in einen versteckten kleinen Pfad hinunter durchs Feld auf Görgeshausen zugehen. Am Ortsrand von Görgeshausen dem Weg rechts folgen Sportplatz/Grillhütte. Von dort führt der Weg durch den Wald Richtung Aull (ca. 6 km). Am Waldende aufpassen, es geht links eine kleine Böschung hinab durch die Felder über die Ebene Richtung Lahntal. Der Feldweg geht in einen asphaltierten Weg über und macht eine Kehre hinunter am Friedhof vorbei nach Aull. Dort wird die Koblenzerstraße (L318) überquert und man geht zum Lahnufer mit Blick auf Schloß Oranienstein. Nun geht man weiter dem Lahnradweg folgend über Staffel, dort die Lahn überquerend nach Limburg. In Limburg geht der Weg nach Unterquerung einer Brücke über den Philippsdamm am Lahnufer entlang bis zur einem Fußgängertunnel. Den durchläuft man und befindet sich auf der Löhrgasse, weiter zur Rosengasse bis Ecke Kleine Rütsche. Dort Einbiegen und dann direkt rechts auf die Fährgasse, dann in die Salzgasse einbiegen und folgen über Kornmarkt und Fleischgasse zum Bischofsplatz 2. Dort befindet sich das Ziel.
Übernachtungsmöglichkeiten
Aloysia Löwenfels Haus
Marienweg 1 • 56428 Dernbach • Telefon: 02602 683-60
Buchen Sie ⇒ hier.
Kloster Maria Hilf
Mutterhaus • Katharina-Kasper-Str. 10 • 56428 Dernbach • 02602 683-0
(Nur auf telefonische Anfrage möglich)
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten können Sie auch über die Tourist-Informationen in ⇒ Wirges, ⇒ Montabaur oder ⇒ Limburg erfahren.
Die Broschüre „Übernachtungsmöglichkeiten im südlichen Westerwald“ der Verbandsgemeinde Montabaur können Sie ⇒ hier einsehen.
Bus- und Bahnverbindungen:
Die Orte Dernbach und Limburg sind mit der Regionalbahn verbunden. Sie können sich beispielsweise auf dem Rückweg in den Zug setzen und kommen wieder an Ihrem Startpunkt an. Die Zeiten entnehmen Sie bitte dem Fahrplan der ⇒ 3LänderBahn.
Weitere Fahrplanauskünfte zu Bus und Bahn erfahren Sie über ⇒ VRM-Info oder über die kostenlose VRM-Info-Hotline: 0800 5 986 986.
(Änderungen vorbehalten.)
Der Heilborn
Hier, inmitten von Wiesen, etwa eine Viertelstunde von Katharinas Elternhaus entfernt, sprudelt der Heilborn. Dicht dabei steht auch in Katharinas Kindheitstagen schon die kleine Kapelle.
Katharina geht oft dorthin. Kinder aus dem Dorf begleiten sie meist. Anfangs wohl nur aus Neugierde. Zuhause erzählen sie: „Das Kathrinchen betet so fromm!“
Begeisterung steckt an. Immer mehr Kinder folgen Katharina zum Heilborn. Vertrauensvoll sprechen sie in der Kapelle ihre Ängste und Freuden aus, laut oder leise. Die Kinder trinken aus der Quelle. Sie spielen und spritzen sich nass. Sie wissen sich geborgen.
Oft ist Katharina Kasper den Weg von Dernbach nach Limburg und wieder zurück gelaufen. Der „Katharina Kasper Pilgerweg“ folgt ihren Spuren. Seit der Heiligsprechung im Jahr 2018 sind das Bistum Limburg und die Gemeinschaft der ADJC dabei, einen Pilgerweg ihr zu Ehren ins Leben zu rufen.
Am 26. Mai 2025 wird der Pilgerweg von Bischof Georg Bätzing in Dernbach eröffnen.
Dieser Weg verbindet nicht nur die Orte Dernbach und Limburg, sondern auch die Menschen, die sich auf den Spuren der Heiligen Katharina Kasper bewegen – einer Frau des Glaubens, der Nächstenliebe und der Tatkraft.
Katharina Kasper, die im 19. Jahrhundert in Dernbach geboren wurde, hat mit ihrem Leben ein beeindruckendes Zeugnis für die christliche Nächstenliebe abgelegt. Ihr Wirken als Gründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi hat bis heute eine tiefe Bedeutung für viele Menschen in unserer Region und darüber hinaus. Ihr unerschütterlicher Glaube und ihr Einsatz für die Bedürftigen sind ein Vorbild für uns alle.
Der Pilgerweg lädt dazu ein, sich mit ihrer Spiritualität zu beschäftigen, über das eigene Leben nachzudenken und in der Natur Kraft zu schöpfen. Auf den rund 30 Kilometern von Dernbach nach Limburg führen uns verschiedene Stationen an Orte, die an das Leben und Wirken Katharina Kaspers erinnern. Unterwegs erzählen 11 Thementafeln mehr aus ihrem Leben und vom Leben im Westerwald im 19. Jahrhundert. Möge dieser Weg vielen Menschen eine Quelle der Inspiration, der Besinnung und der Begegnung sein.
Leben damals
Der Westerwald hat ein raues Klima. Die Winter bringen viel Nebel und Schnee. Der Wind pfeift den Westerwäldern zu allen Jahreszeiten um die Ohren. Die Böden sind karg. Angebaut werden überwiegend Kartoffeln, Hafer und Gerste.
In einer kleinen Straße des Westerwalddorfes Dernbach wohnt die Familie Kasper. Auch ihr Haus ist einfach und eng und die Ernte der kleinen Landwirtschaft bringt nur wenig.
1820 wird das siebte Kind der Familie Kasper geboren, ein zartes Mädchen, das den Namen Katharina bekommt. Es gibt keine Armenhilfe und keine Krankenversicherung, es fährt auch noch keine Eisenbahn durch den Westerwald. Die Menschen erleben Mangel und Hungersnot und Ausweglosigkeit. Aus der Not suchen viele Männer Arbeit weit weg von ihren Familien. Auch Kinder und Jugendliche werden als Arbeitskräfte „vermietet“.
In dieser Zeit gründet Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Westerwald die ersten Brotbackvereine und Genossenschaften, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen.
Als Katharina Kasper eine junge Frau ist, sieht sie ihre Aufgabe darin, die Not der Menschen um sie herum zu lindern, indem sie die Kranken und Armen zu Fuß besucht.
Krankenbesuche
Zur Zeit von Katharina Kasper gibt es im Westerwald keine Krankenversicherung, keine Armenhilfe und jede Menge Not. Schlechte Ernten vergrößern Hunger und Mangelernährung.
Katharina Kasper kennt die Menschen und ihre gesundheitlichen Sorgen und macht sich oft auf den Weg, um die Kranken und ihre Familien zu besuchen. Sie verrichtet bei den Kranken ganz selbstverständlich die notwendigen Dinge, liest zuweilen vor, hat für alle Anwesenden ein gutes Wort und versteht es, so lebendig von Gott zu sprechen, dass die Leute verwundert sagen: „Woher weiß das Kathrinchen das nur? Wenn sie die Stube betritt, ist es, als schlüpfe ein Sonnenstrahl mit ihr herein.“
Bald stehen mehrere junge Frauen im engen Kontakt zu Katharina. Sie spüren die gleiche Berufung: dem Beispiel Jesu folgen, der sich von der Not der Menschen berühren ließ und ihnen beistand. Gemeinsam planen die Frauen ihre Krankenbesuche.
Katharina Kasper pflegt die Kranken ganzheitlich. Es ist für sie ein Tun am Leib und an der Seele. Schon sehr bald bittet sie den Amtsarzt aus Montabaur, ihre Schwestern in medizinischen Kenntnissen zu unterrichten. Sie werden zu anerkannten „Krankenschwestern“. Später entstehen ordenseigene Pflegeschulen, in denen die Dernbacher Schwestern eine hochwertige Ausbildung erhalten. Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach gibt es bis heute.
Kinderarmut
Katharina Kasper gründet zusammen mit anderen jungen Frauen eine Gemeinschaft. Sie möchten helfen, wo sie nur können.
Arme, elternlose und verwahrloste Kinder finden in der Gemeinschaft ein neues Zuhause. Im Herzen von Katharina nehmen die Kinder einen besonderen Platz ein. Als sie selbst noch das kleine Dernbacher Kathrinchen war, hat Katharina Kasper eine liebevolle Kindheit erlebt. Diese Geborgenheit möchte sie weiterschenken. Sie sieht sich jedes Kind gut an. „Ich habe noch selten jemanden gefunden, der eine solche Menschenkenntnis besitzt“, sagt der Bischof von Limburg über Katharina.
Weil sie selbst nur wenige Jahre zur Schule gehen konnte, ist es Katharina Kasper wichtig, dass besonders Mädchen und Frauen gut ausgebildet werden. So kümmern sich Katharina und ihre Schwestern um die Bildung und Erziehung von Kindern.
Eine Frau, die nur eine geringe Schulbildung hat, schafft es, dass Mädchen aus den Armutsgegenden des Westerwalds höhere Schulen besuchen können.
Die Gemeinschaft
So leben, wie Jesus lebte, in Liebe und Fürsorge, wollte Katharina schon als Kind. Im Gebet sucht sie die Nähe zu Gott. Sie versucht zu verstehen, was ihre Aufgabe im Leben ist. Zuweilen glaubt sie, eine leise Stimme im Inneren zu hören, die sie den „Geist“ nennt. Dass dies eine besondere Gabe ist, versteht sie erst in späteren Jahren: „Gott wirkte in meinem Innern. Er sprach zu mir, belehrte mich, und ich meinte, das wäre bei allen Leuten so.“
Einmal soll eine neue Straße angelegt werden. Jede Familie hat eine Arbeitskraft zu stellen. Auch bei der schweren Arbeit fühlt Katharina sich durch ihr ständiges inneres Gebet ganz leicht. Plötzlich sieht sie vor ihrem inneren Auge eine große Schar von Frauen in gleichen Gewändern. Katharina weiß mit einem Mal, wie sie leben soll: im Dienst der Armen, Kranken und Kinder, zusammen mit weiteren Frauen.
Katharina hat ursprünglich nicht im Sinn, einen Orden zu gründen. Als sich ihr immer mehr Frauen anschließen, gründet sie einen „Verein“ und gibt ihm eine Regel. Die Frauen treffen sich am Sonntag, beten miteinander, tauschen sich aus und machen einen Plan für die kommende Woche, wem und wie sie helfen können.
Die Gruppe wird immer größer und sucht nach einem Haus, in dem sie gemeinsam leben kann. Katharina geht zum Bischof nach Limburg. Fünf Stunden lang zu Fuß hin, abends fünf Stunden zurück. Bischof Peter Josef Blum schickt Katharina Kasper fort. Doch Katharina macht sich immer wieder auf den langen Weg von Dernbach nach Limburg und vertraut auf die innere Stimme, die ihr immerzu sagt: „Geh zum Bischof und sprich mit ihm!“
Katharinas Ausdauer wird belohnt. „Führt das Dernbacher Kathrinchen sofort zu mir, wenn es das nächste Mal kommt“, sagt der Bischof. Von da ab bis zu seinem Tod hilft er Katharina Kasper, wo er nur kann.
Unruhige Zeiten
Katharina Kasper wird am 26. Mai 1820 in Dernbach geboren. Dernbach gehört zum Herzogtum Nassau. Genauso wie auch Limburg. Es sind unruhige Zeiten. Immer wieder gibt es Krieg und Unruhe. Die Menschen sind arm. Der Staat hilft den Menschen kaum.
Eigentlich sind Klöster sonst Orte, an denen Menschen Hilfe finden. Doch im Westerwald gibt es in der Mitte des 19. Jahrhunderts keine Ordensfrauen mehr. Alle Klöster wurden vom Staat aufgelöst. So wird Katharina Kasper selbst aktiv. 1848 gründet sie mit weiteren Frauen einen „frommen Verein“. Die Frauen treffen sich zum Gebet. Sie sind viel in der Gegend zu Fuß unterwegs, um die Menschen zu besuchen und ihnen zu helfen. Sie pflegen Kranke, sie lesen vor, sie helfen im Haushalt.
Die Gemeinschaft aus Frauen soll auch einen eigenen Namen bekommen: „Elisabetherinnen“ schlägt der Bischof vor. Katharina läuft wieder einmal von Dernbach nach Limburg, um dem Bischof zu sagen: „Herr Bischof, wenn Sie wollen, dass wir Elisabetherinnen heißen sollen, ist es mir ja recht. Aber ich weiß es: Wir sollen Arme Dienstmägde Jesu Christi heißen.“
Und so kommt es: Am 15. August 1851 versprechen fünf Frauen vor Bischof Blum in der Pfarrkirche zu Wirges, dass sie fortan als Schwesterngemeinschaft leben wollen. Katharina wird die Vorsteherin der Armen Dienstmägde Jesu Christi und nimmt den Ordensnamen „Maria“ an.
ADJC weltweit
Die Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC) sind ein wahrer Segen für die Menschen im Westerwald. Die „Dernbacher Schwestern“, wie die engagierten Frauen um Katharina Kasper auch genannt werden, laufen weite Wege, um hier und dort zu helfen. Die Menschen bitten darum, dass Katharina Schwestern aussendet, die bei ihnen bleiben. So breitet sich die Gemeinschaft immer weiter aus.
Katharina Kasper schickt schon acht Jahre nach der Ordensgründung die ersten Schwestern ins benachbarte Ausland. Während des Kulturkampfes – Auseinandersetzungen um die Neuordnung des Verhältnisses von Staat und Kirche – sind die Niederlande ein sicheres Asyl.
In den 1860er Jahren wird Katharina gebeten, Ordensschwestern zu den deutschen Auswanderern in die USA zu senden. Es fällt ihr nicht leicht, die ersten Schwestern so weit weg zu schicken. Doch nach und nach wirken Schwestern an vielen Orten der Welt.
Länder in denen die ADJC wirken:
• Deutschland
• Niederlande
• Großbritannien
• USA
• Mexiko
• Brasilien
• Nigeria
• Kenia
• Nord- und Südindien
Die Schuhe
Katharina macht sich von Dernbach aus oft zu Fuß auf den Weg nach Limburg. Bis an ihr Lebensende wandert sie weite Wege: läuft über Feldwege, geht durch den Wald, besucht Menschen in Häusern, bleibt auf der Straße stehen, wandert zu den Schwestern in den vielen Außenstellen ihrer Gemeinschaft. Katharina hat auf ihren Wegen Gott vor Augen. Sie spürt: Gott ist an ihrer Seite. Mutig geht Katharina Kasper auf die Zukunft zu.
In Dernbach befindet sich ein Paar völlig ausgetretener Schuhe Katharinas, in denen sie ihre langen Wege zurücklegte. Die Schuhe sind Zeugen eines engagierten Lebens in Bewegung.
Die Brille
Das ist Katharinas Brille. Sie brauchte sie zum Lesen.
Sehen konnte Katharina aber noch viel mehr. Sie sah, wer Hilfe brauchte. Sie sah, wenn Kinder nicht mitspielen durften. Sie sah, wenn jemand alleine war. Sie sah, wenn jemand ausgenutzt werden sollte. Sie sah, was zu tun war. Sie sah, wie das Morgen im Heute zum Besseren verändert werden kann.
Die Tasche
Das ist Katharina Kaspers Tasche. Sie trägt sie meistens mit sich. In der Tasche hat sie so Allerlei und verschenkt es unterwegs: frisch gepflückte Kamille für einen Tee, Birnen oder süße Leckereien.
Das wissen die Kinder natürlich am allerbesten. Wenn Katharina Kasper von einer Reise zurückkommt, und auf dem Weg zum Kloster ist, eilen die Kinder ihr entgegen. Dann kommt der erwartete Augenblick: Katharinas Hand gleitet in die Tasche und …. mmmmmh!
Heiligsprechung
Katharina Kasper ist die erste Heilige des Bistums Limburg. Zur Heiligsprechung am 14. Oktober 2018 in Rom kommen viele Menschen.
Wieso wird jemand heiliggesprochen?
Heilige sind Menschen, deren Leben vermuten lässt, dass sie Gott ganz besonders nahe waren. In ihrer Zuneigung zu Gott und in ihrem Tun können Heilige ein Vorbild sein für andere Menschen.
Und wieso eine Westerwälder Bauerntochter?
Dass Katharina Kasper „Bewegt von Gottes Geist“ war, spiegelt ihr ganzes Leben wider: Katharina begegnet den Menschen mit großer Liebe und Fürsorge. „Alles ist groß, was man aus Liebe tut, da gibt es gar nichts Kleines“, sagt sie. Und so lebt sie auch. Jeden Tag. In jedem Moment.
Worte besitzen Kraft. Bilder auch. Sie können sprechen mit Farben und Zeichen. Beate Heinen hat zur Heiligsprechung dieses Bild von Katharina Kasper gemalt. Es strahlt in Rot: Liebe und Wärme sind spürbar. Das Blau um Katharina beruhigt. Das Haus im Grünen ist der Heilborn, an dem der Pilgerweg auch vorbeiführt. Die Taube ist ein Zeichen für den Geist Gottes.
Weitere Informationen zur Heiligssprechung finden Sie ⇒ hier.